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Tüv fürs Schnutchen

Morgen früh um acht ist vielleicht ausgelacht. Denn es ist soweit: Für Tüv ists höchste Zeit.

Mein Wagen fährt wie  eine eins, riecht lecker nach edlem Rauch und sieht einfach verdammt gut aus. Ist mit einem speziellen türkisgrün perfekt überlackiert und wurde von meinem Vorbesitzer ordentlich flach gelegt. Er ist was Besonderes, und verdient einen Namen. Und den hat er: Schnutchen heißt mein Schatz. Er ist geräumig, hat ne Anhängerkupplung und Platz genug, um darin zu schlafen… Ach hätt ich nur…

Alles wäre perfekt, wäre mir nicht letztes Jahr ein Reh bei Tempo 100 auf der Landstraße aus den Büschen ins Schnutchen gerannt. Dunkle sternenfreie Nacht wars… mein Licht schien schnelle… es war nur schrecklich, die letzten Atemzüge vor dem endgültigen Tod so hilflos mitanzusehen…

Schnutchen hat seitdem vorne links eine Beule, ließ mich aber auch danach nienieniemals sitzen. Doch morgen früh könnte es ein bitteres Erwachen geben… denn ich weiß nicht, was der Unfall mit dem Reh angerichtet hat. Fahrerflucht hab ich insofern begangen, dass ich die drei Kilometer in mein Dorf fuhr, kurz einen Liter Wasser trank, ein anderes Handy mitnahm, weil mein Akku leer war, und zurückfuhr nachts um halt drei… aber als ich nach höchstens einer Viertel Stunde zum Unfallort zurückgekehrt war, war das tote Reh weg. Da stand ich nun blöd… gähnte und fuhr wieder heim…

Hätte ich mal lassen sollen, denn ein Förster muss gegen solche Unfälle versichert sein. Hätte ich dort gewartet, bis einer auf der meist völlig befahrenen Straße vorbeikommt,  hätte ich – wenn ich Pech gehabt hätte – Stunden warten müssen, bis einer kommt, und mir die Polizei ruft… Doch verdammt: Richtig Durst hatte ich… und damit Ausrede genug… Das Reh wäre aber nicht gestohlen worden…

Hab im Nachhinein erfahren: Rehbraten sind bei Fleischessern in dieser Gegend sehr beliebt. Als dumm gilt, wer so einen saftigen Braten liegen lässt…

Schnutchen war damals trotz des bösen Aufpralls nicht blutig… Beweisen hätte ich also nichts können… zudem hätte ich Fahrerflucht zugeben müssen. Ein Dilemma, das meinem Auto jetzt das Leben kosten könnte…

Denn eine Reparatur ist dann wohl zu teuer und damit unverhältnismäßig. Dann besorg ich mir doch lieber einen Roller…

Schnutchen, ich drücke dir die Daumen!

Mit weinenden Augen könnte es sein, dass der Abschied naht. Ich war mit Leidenschaft deine Fahrerin und würde den Job jederzeit wieder machen.

yours Phanta

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